Der Micropayment-Enabler ermöglicht Lesern von Blogs und Online-Medien für einzelne Artikel, Grafiken und Videos geringe Beträge zu bezahlen. Webseitenbetreiber können mit der LaterPay-Lösung Artikel individuell bepreisen, einzeln oder paketiert und verkaufen – ähnlich wie das Etikettieren von Waren im Supermarkt mit Preisschildern in beliebiger Höhe. Der Leser muss sich weder registrieren noch einloggen, um den Beitrag zu lesen, sondern nur via Mausklick zustimmen, später für den Inhalt zu bezahlen. Bei Nichtgefallen des Artikels kann der Konsument künftig sogar vom Kauf zurücktreten. Ein Algorithmus schützt Urheber, Autoren und Verlage vor Missbrauch der Rücktrittsfunktion. Sobald der Leser Inhalte für insgesamt fünf Euro konsumiert hat, muss er sich registrieren, um das Geld an LaterPay zu überweisen. Diese transferieren es an die Urheber weiter.
LaterPay bietet zwei Modelle an: „Pay-per-use“: Leser bezahlen für einen kompletten Artikel. „ Free to Read“ : eine Kombination aus kostenpflichtigen und kostenlosen Inhalten. Der Blogpost kann gratis sein, ein Video, eine Grafik oder andere Premium-Inhalte können kostenpflichtig sein.
Ist LaterPay also die Rettung des Online-Journalismus? dieZeitschrift.at hat beim LaterPay-CEO Cosmin Ene nachgefragt.
Sushi
dieZeitschrift: Wie kamen Sie auf die Idee?
CE: Wir diskutierten, warum Micropayment nicht funktioniert und warum Kleinstinhalte nicht verkauft werden können. Es gibt keine wirtschaftlich sinnvolle Möglichkeit, journalistische Inhalte für fünf Cent anzubieten. Die Transaktionskosten pro Überweisung liegen zwischen 20 und 45 Cent. Wir aßen in einem Running Sushi Lokal. Auf einem Band fuhren die Teller mit Essen vorbei, wir wählten einzelne Angebot aus und zum Schluss machte der Wirt anhand der leeren Teller die Rechnung. Wir bezahlten also nur für tatsächlich konsumierte Dinge.
dieZeitschrift: Wie funktioniert LaterPay?
CE: Die meisten Nutzer von Online-Angeboten steigen aus, sobald sich sich registrieren müssen oder persönliche Daten angeben sollen. Einerseits wollen Leser nicht vorab für Artikel bezahlen, andererseits haben Content-Anbieter die Wirtschaftlichkeit ihres Netzangebotes im Auge.
Bei LaterPay braucht sich der Nutzer anfangs nicht zu registrieren. Nach nur einem Mausklick, der Zustimmung später zu bezahlen, kann er binnen Sekunden den Inhalt lesen. Auf einem virtuellen Bierdeckel werden die bestätigten Zahlungszustimmungen gesammelt. Sobald der User fünf Euro für Online-Inhalte ausgegeben hat, registriert er sich bei LaterPay und bezahlt seine Rechnung.
Wir behalten 15 Prozent aller Zahlungen als Provision ein. Darin enthalten sind alle Gebühren für die Zahlungsanbieter (Kreditkarte, Lastschrift, Sofortüberweisung und demnächst auch PayPal). Der Restbetrag, also 85 Prozent, wird an die jeweiligen Webseitenbetreiber ausgezahlt.
Bierdeckel
dieZeitschrift: Pop ups nerven doch, oder?
CE: In diesem Fall nicht, es ist ein kontextsensitiver Dialog. Nutzer klicken auf Artikel mit Preisschildern und erwartet einen Dialog mit weiteren Anweisungen. Sobald ein Zahlungsdialog aufpoppt, klicken die meisten User weg. Sie wollen nicht die Katze im Sack kaufen. Mit der LaterPay-Funktion sehen sie einen einfachen, instinktiv verständlichen Dialog: Jetzt weiternutzen und erst bei fünf Euro bezahlen. Stimmt der User nicht zu, kann er den Artikel nicht lesen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass Content-Anbieter Artikel kostenlos zur Verfügung stellen und nur auf Bonusmaterial wie Fotos, Transkript, Interviews, Videos und Infografiken ein Preisschild kleben.
Außerdem werden wir in den nächsten Monaten die Rückgabefunktion für Inhalte aktivieren. Im e