Lise Lendais (Wien)
PIED-NOIR
Performance • in deutscher Sprache mit französischen Übertiteln
brutproduktion • Erstaufführung
Themenschwerpunkt BRAVE NEW WORLD
PIED-NOIR ist ein theatraler Versuch über die EuropäerInnen aus „Französisch-Algerien“ und ihre verbliebenen Spuren, ein Spiel mit Erinnerungen und Imaginationen und die Suche nach
einer verlorenen Familiengeschichte.
Die Künstlerin Lise Lendais greift für PIED-NOIR auf ihre eigene Vergangenheit zurück: Ihre Familie väterlicherseits gehört zu den sogenannten „Pieds-noirs“-FranzösInnen aus dem
Algerien der Kolonialzeit, die das Land nach der Unabhängigkeit 1962 verlassen haben. In einem gemeinsamen Arbeits- und Rechercheprozess mit dem Bariton Nicolas Simeha und der
Dramaturgin Anna Feldbein setzt sich Lise Lendais mit dem Umgang unterschiedlicher Generationen mit Geschichte und deren Leerstellen auseinander. Persönliche Erzählungen,
ZeitzeugInneninterviews, Musik und Literatur, die über Algerien in der Kolonialzeit (1830–1962) berichtet, werden im Salon Rouge des Institut Français zu einem szenischen Liederabend
verwoben. PIED-NOIR de- und rekonstruiert Geschichten und Mythen, die sich noch heute um das nicht mehr existierende „Französisch-Algerien“ ranken.
Lise Lendais arbeitet an der Schnittelle von Theater und Performance. Zuletzt zeigte sie im brut beim imagetanz Festival 2013 ihr Stück Talin, Mary Kate and Me.