Franz Perc
Initiative

Supermaximale Gedenkstätte

Sonntag, 6. April 2014
Joe Leitner hatte in den letzten Tagen viel zu tun. Zum dritten Mal jährte sich der Todestag des österreichischen Musikers Kurt Hauenstein, besser bekannt als Supermax. Leitner organisierte eine Ausstellung, besuchte sein Grab und bewarb eine Petition zur Errichtung eines Ehrenplatzes für Supermax auf der Donauinsel.
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Supermax, Joe Leitner

Der Musiker Kurt Hauenstein aka Supermax starb in der Nacht vom 20. auf den 21. März 2011 mit nur 62 Jahren in Wien. Am 01. April standen hunderte Harley Davidson am Zentralfriedhof Spalier. Bei strömenden Regen trugen unzählige Fans Supermax zu Grabe. Seither liegt er Kopf an Kopf mit seinem ehemaligen Musikschüler Falco.

Der Journalist Joe Leitner ist ein wandelnder Biograph und Fan des Musikers Supermax. „1980 spielte Supermax als erste westliche Gruppe im damaligen Ostblock. Er trat in Jugoslawien, Bulgarien, Ungarn, Rumänien und der Tschechoslowakei auf. Er war der erste Musikant, der 1981 mit schwarzen Musikern in Südafrika, in Zeiten der Apartheid, auf der Bühne stand. Er war der erste weiße Musiker, der 1983 auf dem Sunsplash-Festival in Jamaica spielte“, sagt Leitner.

Dabei war Kurt Hauenstein eigentlich gelernter Juwelier. Doch dann bekam er das Angebot, in einer Band zu spielen und nervte seine Oma solange, bis sie ihm eine Bassgitarre kaufte. Fünf Tage später spielte der Autodidakt bereits in einem Studio. 1978 machte ihn der Song „Love Machine“ zum Star. „Ich hab die Nummer bis zum Erbrechen gespielt,“ sagte Supermax einmal.

Gewöhnungsbedürftige Österreicher

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Die Unterschriftenlisten liegen im Cafe-Restaurant G'schamster Diener, Stumpergasse 19, 1060 Wien auf.
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In den nächsten Jahren spielte er mit allen Größen der österreichischen Musik wie Andre Heller, Georg Danzer, Reinhard Fendrich, Falco u.v.a.. „Ich habe mit fast allen gespielt“, sagte Supermax in einem Interview, „ich hätte nur mehr im Rundfunkorchester spielen können und deshalb ging ich nach Deutschland.“

Jahrzehntelang spielte und lebte Supermax im Ausland, spielte 15 Alben mit seinem speziellen Genremix ein: Rock trifft auf afrikanische Rhythmen und Reggae auf Funk und Pop. Er trat in Sibirien auf, in der Ukraine, lebte in Bulgarien und auf Gran Canaria. 2004 kehrte Supermax wieder nach Österreich zurück. Er hatte Heimweh, und sagte: „Österreich ist an und für sich ein schönes Land. Die Menschen sind halt ein bisserl gewöhnungsbedürftig."

2008 erhielt er den unvermeidlichen Amadeus Award für sein Lebenswerk.

Für Joe Leitner war Supermax aber viel mehr als nur ein großartiger Musiker, er war ein supermaximaler Weltmusiker, der sich für die Völkerverständigung einsetzte. Daher gebühre ihm ein Gedenkplatz an der Donau. Leitner meint, dass die Stadt Wien dem Musikanten auf der Donauinsel einen Ehrenplatz widmen soll. „Das Supermax Platzl sollte von viele Bäumen umgeben sein und ein Bankerl sollte zum Verweilen einladen“, sagt der supermaximale Fan. Deshalb hat Leitner eine Petition gestartet. Etwas mehr als 200 Menschen haben die Petition bereits unterschrieben.

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