Der Regisseur Martin Gruber brachte heuer das Stück "Pension Europa" auf die Bühne. Seit einigen Tagen weiß er, dass er für den Nestroypreis 2015 für die beste OFF-Produktion nominiert ist. (Foto: Felix Dietlinger)

Fünf Frauen unterhalten sich auf einer kargen Bühne. Sie halten eine europäische Seelenschau. „Pension Europa“ ist ein Theaterstück mit komischen Auftakt, bitterem Mittelteil und poetischem Abgang.

Vom Regisseur Martin Gruber ist man aber gewohnt, dass seine Stücke meistens scharf, manchmal skurril und oft irritierend sind. So ist es auch diesmal. In seiner 56. Theaterproduktion lauern hinter anscheinend harmlosen Plaudereien über exotische Akzente: Rassismen, hinter verbaler Selbstgeiselung ein großes Ego, hinter lustigen Anekdoten Sexismus und hinter harmlosen Fragen Vorurteile. Eine verdichtete Bestandsaufnahme vieler Alltagsrealitäten ohne Theaterklimbim. Es „theatert“ nur kurz im Stück, nämlich wenn Aisha Eisa von der Sehnsucht nach dem Paradies singt.

Seit einigen Tagen weiß er, dass er für den Nestroypreis 2015 für die beste OFF-Produktion nominiert ist. Am 2.11.2015 fällt die Entscheidung. Wir halten ihm und dem Ensemble ganz fest die Daumen.

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