
Letztes Jahr ist Illir Ferras Roman über seine Zeit in einem Wiener Wettlokal als Hardcover erschienen. Jetzt gibt es das Buch auch als Paperback.
Ilir Ferra hat 18 Monate lang in einem Wettlokal gearbeitet. Er recherchierte für seinen neuen Roman „Minus“. Es ist nicht nur eine Geschichte über Spieler sondern auch über unerwartete Freundschaften.
In seinem Roman versucht er die Welt der Wettbüros zu erkunden. Er wollte keinen Aufdeckerroman schreiben: Über das System wie Glücksspielanbieter Menschen ihre Mindestpension, Sozialhilfe, Kindergeld oder Monatslöhne innerhalb weniger Stunden abknöpfen. Sondern seine Geschichte vom Leben im Wettbüro.
Er erzählt von Männern, die ihre Jacken nie ausziehen, die so tun, als wären sie ständig auf Achse. Dann aber trotzdem stundenlang im abgedunkelten Wettbüro sitzen bleiben. Von Menschen, die alles verspielt haben, dennoch glauben in naher Zukunft zu gewinnen; Von randalierenden Verlierern und heimtückischen Betrügern.
Der Roman ist wie ein Tagebuch über jene, die auf ihr Glück warten. Geschichten werden angerissen, später fertig erzählt und manche bleiben offen: Wie die vom Mitarbeiter Babel: Er verrechnet sich zu Ungunsten seiner Kollegen, er betrügt Kunden und er könnte den Überfall auf das Lokal organisiert haben. Doch es bleibt offen, ob er der Initiator des Diebstahls war. Für den Autor ist Babel ein Abbild jener Menschen, die so agieren, als gäbe es keine Konsequenzen für ihr Handeln.
Ilir Ferra, "Minus"
erschienen im Paperback bei Hollitzer Verlag, 9,90 Euro