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Klaudia Blasl liest aus ihrem Krimi „Gamsbartmassaker“
Das Buch

Ein Wellnesshotel für Hunde, ein Krankenhaus, das in ein Flüchtlingsheim umgewandelt wird, und eine schießwütige Jägerschaft – das kann nicht gut gehen. Schon gar nicht im österreichischen Damischtal. Und so endet böse, was gut gemeint begann.gamsbartmassaker
Ein ertränkter Mops in der Regenwassertonne ist nur der Auftakt zu einer schaurigen Abfolge von Mord und Totschlag in der hinterwäldlerischen Provinz.

Wo liegt eigentlich das Damischtal?

Klaudia Blasl, aus der Obersteiermark gebürtige Journalistin, Dolmetscherin, Übersetzerin (aus dem Italienischen) und Autorin, hat schon mit ihrem ersten „hochsteirischen“ Kriminalroman „Miederhosenmord“ Furore – und das Damischtal bekannt gemacht.

Es ist ein ländliches Idyll, dieses Damischtal – da wachsen die Kürbisse und sprießt der Mais, und auch der Wein wird nicht alt. Mitunter rinnt er ganz heftig durch die Kehlen der lebenslustigen Damischtaler – seien sie nun Plutzenberger oder Gfrettstättner. Natürlich kann man auf Dauer vom Naturprodukt alleine auch nicht leben. Also muss man durchaus innovative Formen der Tourismusbelebung entwickeln, zum Beispiel ein Wellnesshotel für Hunde.

Geld bringt auch die Unterbringung von Flüchtlingen – aber das ist nicht unbedingt nach dem Geschmack aller launigen Dorfbewohnerinnen und -bewohner. Denn, wie gesagt, man blickt gelegentlich tief ins Glas (die Jugend kennt aber auch modischere Mittel, um in Stimmung zu kommen!), und da rülpst so manches aus tiefem, tiefen Grunde herauf.

Vereine spielen natürlich am Land eine Runde – ob ausgerechnet die organisierte Jägerschaft ein Hort der Weltoffenheit und Solidarität ist?

Das „Gamsbartmassaker“ ist irgendwie ein Krimi – da wird gemordet und ermittelt, es gibt Verdächtige (gar nicht so wenige!), und manches ungeplante Ableben erinnert fast an die exquisiten Todesarten in Umberto Ecos „Name der Rose“. Vor allem aber ist der Roman eine witzige und zugleich bitterböse Satire auf die Zustände in unserem Land nach dem September 2015. Ja, Damischtal ist überall. So traurig und lachhaft das ist.

Das Besondere an dieser Lesung

Den Krimi haben wir in der BUCHSTABENSUPPE vorgestellt – die Autorin stellt sich selbst am 29. September bei uns vor!

Wie immer ist die Teilnahme an der Lesung kostenlos, dieses Mal appellieren wir aber an die Spendenbereitschaft der Besucherinnen und Besucher: Die Lesung ist gleichzeitig eine Benefizveranstaltung für die Initiative der Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Stubenbastei, die für jugendliche Flüchtlinge Deutschunterricht anbieten. Gespendet werden kann Geld – oder Sie bringen uns Fahrscheine, damit die Flüchtlinge zum Unterricht kommen können. Viele Fahrscheine sind übrigens sogar noch besser!

Donnerstag, September 29, 2016 - 19:00
Lesung - Buchpräsentation
Eintritt: 
frei
Literaturbuffet
Rotensterngasse 2/ Ecke Taborstraße 28
1020
Wien