Dracula
Dracula, by Christian Benesch
Theater

Dracula muss bluten

Samstag, 22. Oktober 2016
Dracula als Antifaschismuspose in Wiens neuestem Theater Bronski & Grünberg.

Am 9. November 2016 eröffnet die Schauspieler_innengruppe um Alexander Pschill "mit großem Pomp und viel Größenwahn" ein neues Theater: Das Bronski & Grünberg in der Porzellangasse 8, benannt nach Figuren aus dem Filmklassiker "Sein oder Nichtsein" (1942) von Ernst Lubitsch.

Das neue Theater soll eine Spielstätte frei von Trends und Traditionen sein, auf dessen Brettern den "bisher Unbeachteten eine Plattform" geboten wird. Gemeint sind Talente, die die Neo-Theatermacher_innen "fantastisch" finden und die hier erstmals Hauptrollen spielen können.

Eröffnet wird das Theater mit der Antifaschismuspose "Dracula". Der Vampir als Projektionsfläche für die marode Gesellschaft, als Erklärung für das eigene langweilige Leben, als Schuldiger für jegliche Unbill. Ein Fremder natürlich, dem die/der Unzufriedene alles anhängen kann. Die Regisseur_innen Alexander Pschill und Kaja Dyminicki schicken den exzentrischen Graf - mit dem Akzent eines Hollywoodbösewichts - auf die Suche nach neuen Freunden. Unglücklicherweise trifft der Untote auf "weltoffene Baumumarmer_innen und als Demokrat_innen getarnte Neo-Faschos." Alexander Jagsch spielt Dracula, Aleksandra Corovic Van Helsing und Doris Hinidinger die Mina.

Der erste Versuch in Eigenregie ein Stück auf die Bühne zu bringen, gelang Pschill schon im Vorjahr mit "Gefährlichen Liebschaften". Einer Geschichte von zwei Intrigen, die herrlich verworren und voller Ironie und Bösartigkeiten sind. Auch dieses Stück ist im Repertoire des Bronski & Grünberg.

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